SEDIMENTFANG AN DER AIST VOR SCHWERTBERG

Seit einigen Jahrzehnten ist in den Fließgewässern des Mühlviertels ein verstärkter Eintrag an Feinsediment in Form von Feinsand („Granitgrus“) zu bemerken. Eine Studie der Universität für Bodenkultur (2015), welche sich mit Ursache und Wirkung dieser Entwicklung beschäftigt, bestätigt diesen Eindruck. Der Sedimentüberschuss führt aufgrund des durch Anlandung verringerten Abflussprofils zu einer Reduktion der Hochwassersicherheit. Außerdem führt die Versandung der Hohlräume im natürlichen Kiessubstrat zu einem Verlust an Lebensraum für Kleinstlebewesen und Laichplätzen für Fische.

Der Hochwasserschutzverband Aist plant daher in Abstimmung mit der Marktgemeinde Schwertberg und dem Gewässerbezirk Linz die Errichtung eines Sedimentfangs beim sogenannten ehemaligen Hundeabrichteplatz (Aist-Stationierungskilometer 8,20 – 8,40).

Diese Anlage soll künftig die Entnahme von Feinsediment aus der Aist im Trockenbaggerverfahren ermöglichen und damit helfen, die Räumintervalle im Gerinne der Aist im Siedlungsbereich Schwertberg zu reduzieren. Im Zuge der Bauerrichtung wird das linksufrig im Aistbogen gelegene Gelände auf einer Fläche von rund 2.200 m² im Mittel um einen dreiviertel Meter abgesenkt. Insgesamt werden somit 1.700 m³ Feinsand und Kies entnommen und deponiert. Für Interessierte gibt es auch die Möglichkeit Material aus dem Abbaufeld zu beziehen (Bei Interesse bitte Meldung an die Gemeinde Schwertberg).

Die Kosten für die Errichtung wurden mit 110.000,- Euro (inkl. Mwst.) geschätzt und werden zu je einem Drittel durch das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, dem Land Oberösterreich und dem Hochwasserschutzverband Aist finanziert.

In Kombination mit künftigen noch zu errichtenden Anlagen soll mit dieser Maßnahme nicht nur die Erhaltung der Abflussprofile in Regulierungsstrecken erleichtert, sondern auch eine Verbesserung der Sedimentbelastung in Bezug auf die Gewässerökologie erreicht werden.

Wilhelm Somogyi (Gewässerbezirk Linz), Bgm. Josef Lindner (Obmann Hochwasserschutzverband Aist), Obm.-STV. Bgm Max Oberleitner, Umweltausschuss-Obm. Andreas Karlinger und ein Mitarbeiter des Gewässerbezirkes Linz.

Bisher mussten regelmäßig Baggerarbeiten durchgeführt werden, um der Versandung des Flusses zu begegnen.

Das Projekt “Sandfang” in Schwertberg wurde im Frühjahr 2023 erfolgreich durchgeführt und abgeschlossen.